Bericht und Bilder: Aktionstag gegen Ausgründung am 3. Juni 09 im Klinikum Göttingen

Hallo, Kollegen...,Freunde, Nachbarn, Verwandte und alle Anderen, die den Kampf der KollegInnen im Klinikum in Göttingen für anständige Bezahlung und Arbeitsbedingungen mit solidarischem Interesse begleiten.

Aktionstag im Klinikum
Infotisch in der Westhalle

In unserem Bemühen, die Vorgänge im Klinikum öffentlich zu machen und uns für den Erhalt der KollegInnen innerhalb der Belegschaft einzusetzen, haben wir uns ja entschieden, Unterschriften zu sammeln und diese dann unserem Ministerpräsidenten, Herrn Wulff, persönlich zu überreichen. Zu diesem Zweck haben wir einen Aktionstag gegen Ausgründung am Mittwoch (3.6.) im Klinikum veranstaltet.

Es gab einen Info-Tisch in der Eingangshalle mit verschiedenen Materialien, eine Müll-Installation in der Osthalle und Schauwände, auf denen z.B.ein Gehaltszettel der Klinikums-Mitarbeiter einem entsprechenden Zettel der Service-GmbH gegenüber gestellt wurde, um den erheblichen Unterschied deutlich zu machen, den ein Wechsel für die KollegInnen bedeutet.

Aktionstag im Klinikum
So sähen -35 Prozent in der Mensa aus

Aktionstag
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit - Im Hauswirtschaftlichen Dienst gibt es das zur Zeit nicht: Die Gehaltszettel einer Kollegin aus der GmbH und einer mit Altvertrag

Aktionstag
Beschäftigte, PatientInnen und BesucherInnen vor den Info-Wänden

Wir haben Patienten, Besucher und Mitarbeiter angesprochen und um ihre Unterschrift gegen Ausgründung gebeten. Dabei haben wir ganz überwiegend positive Resonanz erfahren und, wie so häufig, haben sich die Wenigen, die sich nicht solidarisch zeigen wollten, zumeist nicht auf eine Diskussion mit uns eingelassen, was wir sehr bedauern. Vielleicht zeigt das aber auch nur, dass sie ihren eigenen Argumenten nicht viel Vertrauen schenken.

Sehr ermutigend war, dass gerade die anderen Beschäftigten so deutlich ihre Unterstützung gezeigt haben. Es wurde aber auch klar, dass wir noch viel mehr informieren müssen, denn viele sagten, dass sie doch nicht so richtig viel mitbekommen haben, da sie sich nur an ihrem Arbeitsplatz aufhalten.

Aktionstag
Die Installation in der Osthalle wird aufgebaut

Aktionstag
35 Prozent weniger Lohn bedeuten 35 Prozent weniger Arbeit des Hauswirtschaftlichen Dienstes: Müll-Installation in der Osthalle

Wir hätten uns noch deutlich mehr Solidarität von akademischen Titelträgern ( ihr wisst schon!) gewünscht, aber hier scheint doch schon eine gewisse Spaltung der Belegschaft funktioniert zu haben.( Meinen ausdrücklichen Dank an die löblichen Ausnahmen!) Viele Patienten und Besucher zeigten sich sehr überrascht über die Ausgründungen und die damit verbundenen Konsequenzen für die KollegInnen. In der Bevölkerung herrscht immer noch der Glaube an die sicheren Arbeitsplätze im Öffentlichen Dienst. Das muß uns in unserem Bemühen bestärken, noch mehr in die Öffentlichkeit zu gehen und die Bürger darauf hinzuweisen, welche politischen Entscheidungen in diesem Land in ihrem Namen getroffen werden.

In diesem Sinne sei noch einmal auf die Veranstaltung am nächsten Dienstag (09.06.) um 18.00 Uhr im Neuen Rathaus hingewiesen, wo wir natürlich auch wieder die Unterschriften auslegen werden, und damit den Mitbürgern die Gelegenheit bieten, das gute Ergebnis des Aktionstages zu verdoppeln!

Und... hat diese Aktion nun überhaupt etwas gebracht?

Ja!

Fazit des Tages: 1731 Unterschriften gegen die Ausgründungen.

Und es sind noch immer einige Zettel unterwegs, um auch KollegInnen im Nachtdienst oder Frei, die Möglichkeit zur Unterschrift zu geben.

Ich denke, wir haben damit ein starkes Signal gesetzt, dass wir die Betroffenen nicht allein im Regen stehen lassen, sondern, dass wir uns noch immer als eine solidarische Belegschaft verstehen und das auch bleiben wollen!

Aktionstag
1731 Unterschriften sammelten die KollegInnen am Infotisch

O.Uhde