Neujahrsempfang des Uniklinikums Göttingen, 6. Februar 2009

Freitag nachmittag, Restaurant 2 im Uniklinikum Göttingen, einer der Bereiche im Klinikum, der laut Vorstandsplänen für die Ausgründung und Lohnabsenkung vorgesehen ist. Ausgerechnet hier findet der traditionelle Neujahrsempfang mit geladenen Gästen statt. Auch anwesend, aber nicht geladen: 30 Beschäftigte des Uniklinikums, unter anderem aus den Gastronomie-Bereichen, der Betriebstechnik und der Pflege. Wir stehen mit ca. 30 Kolleginnen und Kollegen, in schwarz gekleidet, Spalier mit den mittlerweile wohl Niedersachsenweit bekannten Plakaten gegen Ausgründung und Lohnklau am Uniklinikum. Die geladenen Gäste kommen nicht umhin, sich durch unser Spalier ins Restaurant zu begeben. Viele schauen verlegen, viele gehen betont forsch hindurch, es gibt aber auch Zuspruch. Ein Professor meint beispielsweise: Wiederholungen machen Punkte nicht besser, aber mit diesem haben Sie einfach Recht. Als alle Gäste im Restaurant 2 sind, ihren Sekt in der Hand halten und die Reden anfangen, treten wir mit den Plakaten von außen an die große Glasfassade heran und lenken die Konzentration der Zuhörer erneut auf unser Anliegen. Die Pressefotografen steigen bei der Rede von Minister Stratmann so an ihn heran, dass selbst ihm deutlich werden musste, dass sie ihn zusammen mit einem Plakat von uns aufs Bild bekommen wollten. Sowohl er wie auch später eines der Vorstandsmitglieder, Frau Schulte, sehen sich genötigt, uns in ihren Reden zu erwähnen. Wir konnten heute sehr deutlich machen, dass die Ausgründung uns so schwer auf dem Magen liegt, dass wir nicht locker lassen und bei jeder uns bietenden Gelegenheit unseren Protest hierzu zum Ausdruck bringen werden.